In Zeiten des FachkrĂ€ftemangels entdeckt man plötzlich die Frauen als Zielgruppe: Wie viel Potenzial da brachliegt, wenn sie nicht oder nur Teilzeit arbeiten! Die mĂŒssen wir ja ganz schnell in den Arbeitsmarkt integrieren!
Abgesehen davon, dass vielerorts die Rahmenbedingungen sehr familienunfreundlich sind (Ăberraschung â Frauen haben Betreuungspflichten!), erleben Frauen oft Unglaubliches in VorstellungsgesprĂ€chen.
Hier eine kleine Sammlung von Situationen, die sich tatsÀchlich so ereignet haben:
Themen-Schmankerl Nr. 1: Beziehungsstatus
- âAh, ich sehe, Sie haben in KitzbĂŒhel gearbeitet. Waren Sie dort, um sich einen reichen Mann zu suchen?â
- âHaben Sie einen Freund? Nein? Ja warum denn nicht, da mĂŒssen wir einen suchen!â
- âSind Sie Single? Dann schlafen Sie bitte nicht mit den Kollegen, denn Ihre VorgĂ€ngerin hatte ein VerhĂ€ltnis mit einem Kollegen und hat mit ihm gemeinsam die Firma um Geld betrogen.â
Themen-Schmankerl Nr. 2: Geld
- âDas ist Ihre Gehaltsvorstellung? Ihr Mann verdient doch bestimmt sehr gut in seiner Branche, da brauchen Sie doch nicht so viel wie Sie möchten.â
- âMehr als Kollektivvertrag können wir nicht zahlen. Aber Sie sind eh bereit Ăberstunden zu machen, oder?â
Themen-Schmankerl Nr. 3: Familienstatus
- âSchwanger sanâs eh ned, oder?â
- âSie haben eh nicht vor, in den nĂ€chsten Jahren Kinder zu bekommen? Weil wer so jung heiratet, will bestimmt gleich Kinder.â
- âIhre Familienplanung ist eh abgeschlossen, oder?â
- âIn Ihrem Alter sollten Sie doch ans Heiraten und Kinderkriegen denken.â
Themen-Schmankerl Nr. 4: Aussehen
- âBlau steht Ihnen gar nicht.â
- Der ach so tolle Chef musterte mich und sprach mehr mit meinen BrĂŒsten als mit meinen AugenâŠ
- âWie kommen Sie auf die Idee sich hier zu bewerben, wir sind auf der Suche nach coolen Leuten!â
Themen-Schmankerl Nr. 5: FlexibilitÀt
âHomeoffice wegen kranker Kinder? Wozu? Meistens kann man das Kind ja trotzdem in die Schule schicken, soll es sich halt nach dem Heimkommen auskurieren!â
Liebe BewerbungsgesprĂ€ch-FĂŒhrende! So wird das leider nixâŠ!
Dieser Text erschien als âVielfaltskolumneâ in der Salzburger StraĂenzeitung Apropos im JĂ€nner 2024..